Daniel MUStermann denkt nach … über Sportverbot im Lockdown: Wir schaffen das!

 

von Daniel Knoke

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Es ist wieder so weit. Der zweite Lockdown steht direkt vor der Tür. Der Begriff Lockdown wird im offiziellen Sprachgebrauch der Politik zwar vermieden, doch was den unpopulären Sport angeht, ist er auf jeden Fall gerechtfertigt. Ab Montag sind jegliche Form von Amateur- und Breitensport verboten. 

Die einzigen Ausnahmen von diesem Sportverbot gelten für den Profisport und für Individualsport. Heißt: Sofern man kein Profi ist, darf man maximal joggen gehen – und das am besten alleine. Das ist bitter für den Sport (egal ob populär oder unpopulär), denn bislang war Sport nicht als Infektionstreiber bekannt.

Wenn es um große Virenausbrüche geht, dann denkt man an Fleischbetriebe, Hochzeiten, private Partys und Gastronomiebesuche. Aber nicht unbedingt an Sport. Entsprechend hagelt es Kritik an den Beschlüssen der Politik. Sportverbänden, Sportvereinen und sonstigen Kommentatoren sind sich einig: Hier trifft es die Falschen.

Das Problem bei dieser Argumentation: Hier trifft es die Falschen, sagt aktuell so ziemlich jeder. Die Reise-Branche, die Gastronomie-Branche, die Veranstaltungsbranche – alle nehmen für sich in Anspruch, dass sie doch bitte vom Lockdown ausgeschlossen werden müssen. Würde die Politik auf all diese Beschwerden eingehen, könnte es überhaupt keinen Lockdown geben und die Infektionszahlen würden weiter steigen.

Dies sollten alle bedenken, die fordern, dass Sport generell und die eigene Sportart insbesondere vom Lockdown ausgenommen sein müsste. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch der Autor dieser Zeilen wird seinen Sport im kommenden Monat vermissen. Sehr sogar. Doch genau das ist auch der springende Punkt. Die Vorgaben sind auf einen Monat beschränkt. Stand jetzt geht es nur um den November. Danach kann Sport hoffentlich wieder stattfinden.

Bei aller verständlichen Enttäuschung sollten wir deshalb die Kirche im Dorf lassen. Es geht nur um einen Monat – nicht mehr und nicht weniger. Schließlich ist es auch so: Wer Sport treibt, verletzt sich hin und wieder. Verletzungsbedingte Ausfälle von einem Monat sind keine Seltenheit, sondern etwas was immer wieder passiert. Wer diese Perspektive einnimmt, für den erscheint die Sportpause für einen Monat gleich weniger dramatisch. Doch das fällt natürlich nicht leicht.

Trotzdem gibt es offenbar keine Alternative zu dieser Entscheidung. Auch wenn Sport selbst kein Treiber der Pandemie ist, ist das Sportverbot ein wichtiger Teil der Strategie, um Kontakte zu vermeiden. Es geht darum, nicht gemeinsam zur Sportstätte zu fahren, sich dort zu treffen und generell darum in diesen gut vier Wochen hauptsächlich zu Hause zu bleiben.

Das fällt natürlich gerade in unpopulären Sportarten schwer, denn dort macht der Sport häufig einen Großteil der sozialen Kontakte aus. Es ist die Community, die Menschen an ihrem unpopulären Sport fasziniert. Diese Communities müssen jetzt in den nächsten Wochen zusammenhalten und sich vielleicht die berühmten Worte von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Gedächtnis rufen: „Wir schaffen das!“


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