„Sowas gab es im Padel noch nicht“

 
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Die Aufregung und Vorfreude merkt man Holger van Dahle im Gespräch förmlich an. „Es ist wirklich ein Großereignis. Sowas gab es im Padel bisher nicht“, betont der 1. Vorstand des Deutschen Padel Verbands (DPV). Die Rede ist vom Finale der Padel-Bundesliga, das erstmals überhaupt in dieser Form ausgetragen wird. 72 Padel-Paare aus 24 Teams werden an diesem Wochenende in Leipzig am Start sein. Sie küren in fünf Wettbewerben die jeweiligen deutschen Meister. Los geht es schon am heutigen Freitag – wer es nicht nach Leipzig schafft, kann auch am Livestream zusehen.

Allein die Tatsache, dass die Padel-Matches mit einem professionellen Livestream übertragen werden, zeigt was für ein Meilenstein dieses Bundesliga-Finale für den Sport ist. Bis zu vier Kameras werden das Geschehen auf dem Center Court einfangen. Vielleicht kommt noch eine Handkamera dazu. Und natürlich wird der Stream moderiert. „Fast schon Fernsehqualität“ verspricht DPV-Vorstand van Dahle. „Das ist auf jeden Fall ein qualitativer Unterschied zu dem, was private Streamer bislang ins Netz gestellt haben“, ist er sich sicher.

Der passende Rahmen ist also gesetzt für das Finale der immer noch recht neuen Bundesliga. Schließlich wird eine Bundesliga-Saison zum ersten Mal überhaupt zuende gespielt. Im Jahr 2020 ging die Padel-Bundesliga erstmals an den Start. Allerdings verhinderte die Corona-Pandemie, dass die Premierenaustragung auch beendet werden konnte. Im Herbst 2020 musste der Spielbetrieb abgebrochen werden.

Umso glücklicher sind alle Beteiligten, dass das Bundesliga-Finale jetzt erstmals stattfindet. In den Kategorien Damen, Herren, Herren Ü30, Herren Ü40 und Herren Ü50 messen sich die besten Padel-Teams aus ganz Deutschland auf vier Courts. Qualifiziert haben sich die erfolgreichsten Teams aus den jeweiligen regionalen Gruppen der Bundesliga. Trotzdem erwarten die Padel-Experten durchaus ein größeres Gefälle in der sportlichen Leistungsfähigkeit. Einige Teams bestehen fast ausschließlich aus Nationalspielern, während andere erst seit gut einem Jahr einen eigenen Padel-Platz haben. Hier zeigt sich, dass Padel trotz aller Professionalisierung den Charme eines unpopulären Sports versprüht.

Die sportlichen Leistungsunterschiede bestätigt auch Holger van Dahle. Der 1. DPV-Vorstand zieht daraus den Schluss, dass künftig die Qualifikationskriterien für das Bundesliga-Finale verschärft werden müssen. „Wir werden das in Zukunft so machen, dass wir nur noch ein Final 4 spielen“. Aktuell gibt es Kategorien auch Kategorien mit 6 qualifizierten Teams im Bundesliga-Finale. Das soll sich demnach künftig ändern.

Aber zurück zum aktuellen Turnier. Wer sind nun die Favoriten auf die jeweiligen Titel? Hört man sich in Padel-Kreisen um, fällt sehr häufig der Name TC Grötzingen – und das über Geschlechter und Altersklassen hinweg. Bei den Damen geht das Team aus Grötzingen auf jeden Fall als Top-Favorit in das Turnier. Ein Blick auf den Kader zeigt: Das Team besteht fast ausschließlich aus Nationalspielerinnen.

Ähnlich sieht es bei den Herren aus. Hier teilen sich die Grötzinger mit dem TC Weiden aus Köln die Favoritenrolle. Spannend: Die beiden Favoriten-Teams treffen bereits in der Vorrunde aufeinander. Sie wurden in die gleiche Gruppe gelost, was zur Folge hat, dass es bereits am heutigen Freitagabend ein echtes Topspiel auf dem Center Court zu sehen gibt. Auf beiden Seiten werden zahlreiche Nationalspieler aufschlagen. Padel der Spitzenklasse ist also garantiert. Viel besser geht es (zumindest im deutschen Padel) nicht.

Auch bei den Herren über 30 wird dem TC Grötzingen einiges zugetraut. Mit dem TV Espelkamp werden sich die Grötzinger sicherlich ein hartes Duell liefern. In der zweiten Vorrundengruppe ist ein Favorit hingegen schwer auszumachen. Bei den Herren über 40 kommen die Favoriten aus Düsseldorf von der TG Nord. Hauptkonkurrent wird wohl der STC Oberland sein, aber wie bei allen Gruppen gilt natürlich auch hier: Überraschungen sind immer möglich.

Und wie sieht es bei der ältesten Spielklasse aus? Die Herren über 50 spielen keine Vorrunde. Es geht direkt in den Halbfinals zur Sache. Padel Base Starnberg und Padel Sport Nordheide gelten hier als die Favoriten. Wobei die Starnberger sich vermutlich nicht gegen die Rolle als Topfavorit wehren können.

Ob sie dieser Rolle gerecht werden können oder ob es doch noch unerwartete Spielausgänge gibt, zeigt sich dann in den Spielen am Samstag und Sonntag in dieser Altersklasse. Am Sonntag finden, wie in den anderen Altersklassen auch, die Finalspiele statt. Hier lohnt sich das Zuschauen also besonders – entweder am Livestream oder vor Ort in Leipzig.


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