Neuer Name für Quidditch: US-Ligen wollen Umbenennung

 

Bald spielen diese Teams aus Austin und New York eventuell nicht mehr “Quidditch”.
(Photo: Miguel Esparza/mlquidditch.com)


Der Name „Quidditch“ könnte bald als Bezeichnung für die Sportart ausgedient haben – zumindest in den USA. Dort suchen die beiden Quidditch-Ligen MLQ und USQ jetzt einen neuen Namen für ihre Sportart. In den nächsten Monaten soll der Umbenennungsprozess abgeschlossen werde, deshalb gibt es ab sofort eine Umfrage zu dem Thema, die sich an die gesamte US-Quidditch-Community richtet.

Als Grund für die Umbenennung des Sports geben die beiden Ligen in einer Pressemitteilung vor allem Marketing-Überlegungen und Möglichkeiten zum Wachstum des Sports an. Nach Auffassung der US-Ligen limitiert der Name Quidditch die Möglichkeiten in den Bereichen Sponsoring und TV/Stream-Übertragung. Schließlich ist das Wort „Quidditch“ markenrechtlich von Warner Bros geschützt. Möglichen Rechtsstreitigkeiten mit dem Inhaber der Markenrechte an Harry Potter soll so aus dem Weg gegangen werden.

Neben diesen kommerziellen Interessen der beiden US-Ligen geht es auch darum, sich allgemein von Harry Potter und dessen Autorin JK Rowling abzugrenzen. Alex Benepe, der den Sport im echten Leben gemeinsam mit Xander Marshall im Jahr 2006 erfunden hat, sieht diese Entwicklung positiv. „Ich freue mich, dass USQ und MLQ in diese Richtung gehen. Große Veränderungen wie diese sind nicht ohne Risiko, aber ich habe mich schon lange für diesen Schritt stark gemacht", wird Benepe in der Pressemitteilung von USQ und MLQ zum Thema zitiert.

In eine ähnliche Richtung äußert sich USQ-Geschäftsführerin Mary Kimball: "Ich glaube, dass Quidditch an einem Wendepunkt steht. Wir können den Status quo beibehalten und relativ klein bleiben, oder wir können große Schritte machen. Die Umbenennung des Sports eröffnet beiden Organisationen viel mehr Einnahmemöglichkeiten", begründet Kimball den Schritt.

Kurz gesagt, geht es den beiden US-Ligen offensichtlich in erster Linie ums Geld. Deshalb erscheint es zumindest fraglich, ob der Sport auch außerhalb der USA umbenannt wird. Schließlich ist Quidditch außerhalb der USA nichtmal ansatzweise so stark entwickelt wie im Mutterland des Besensports.

Spannend ist auch die Tatsache, dass USQ und MLQ offenbar nicht planen, sich selbst umzubenennen. Die zur Abstimmung stehenden Vorschläge für einen neuen Namen beginnen alle mit dem Buchstaben Q. So könnten die Ligen ihre Abkürzungen unverändert lassen und die eigene Marke stärken.

Zur Abstimmung stehen folgende Namen: Quadball, Quidball, Quickball, Quadraball, Quidstrike und Quicker. Ob darüber hinaus noch weitere Vorschläge berücksichtigt werden, ist nicht ganz klar. Es gibt aber die Möglichkeit in der Umfrage selbst eine Vorschlag zu machen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels haben wir zum Ausdruck gebracht, dass die IQA den Markennamen nicht nutzen könnte, wenn die US-Ligen ihn schützen. Dieser Sachverhalt ist nicht abschließend geklärt. Darum haben wir diesen Absatz gelöscht.


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